In der vaskulären Neurochirurgie konzentrieren wir uns auf die Behandlung von gefäßbedingten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Gefäßmissbildungen wie Hirngefäßaneurysmen, arteriovenösen Angiomen, kavernösen Hämangiomen und duralen arteriovenösen Fisteln. Diese Gefäßbildungen können schwerwiegende, teilweise lebensbedrohliche Folgen wie Schlaganfall, Blutungen mit schweren neurologischen Ausfällen haben und erfordern eine hochpräzise Behandlung, um mögliche Komplikationen zu minimieren. Die neurovaskuläre Sektion wird von Herrn Dr. Rashad El Habony geleitet.
Ziel ist es, hochkomplexe Erkrankungen mit hochspezialisierten Therapien zu behandeln. In der Sektion bündeln wir langjährige Erfahrungen und erworbene Kompetenzen, um den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Ein zerebrales Aneurysma (Hirngefäßaneurysma) ist eine krankhafte Aussackung der Gefäßwand, die bevorzugt an den Teilungsstellen und Gefäßabzweigungen der Hirngefäße gelegen sind. Sie werden als Zufallsbefund bei einer MRT-Untersuchung diagnostiziert. In solchen Fällen muss im Einzelfall entschieden werden ob das Aneurysma behandelt werden muss oder ob eine Verlaufskontrolle möglich ist.
Wenn Hirngefäßaneurysmen platzen, führen sie zu einer lebensbedrohlichen Blutung (Subarachnoidalblutung). Die Behandlungsoptionen sind die Operation (das Aneurysma wird durch eine Gefäßklammer-Clip verschlossen) und die Behandlung über den Gefäßweg (Verschluss durch Platinspiralen-Coilembolisation). Die Behandlung wird in jedem Fall interdisziplinär abgestimmt.
Arterio-venöse Angiome (AVM) sind Gefäßmissbildungen, die von ihrem Aufbau ein tumorartiges Erscheinungsbild haben. Sie können an jeder Stelle des Gehirns und auch im Rückenmark vorkommen. Es handelt sich in der Regel um angeborene Gefäßmissbildungen, die im Laufe der Zeit an Größe zunehmen können. Die Patientinnen und Patienten könnten durch Blutungen in das Hirngewebe, epileptische Anfälle oder Durchblutungsstörungen des Gehirns auffällig werden. An Behandlungsoptionen stehen die Operation, die endovaskuläre Behandlung und spezialisierte Bestrahlungsverfahren zur Verfügung, die oftmals auch miteinander kombiniert zur Anwendung kommen. Nicht jedes AV-Angiom muss behandelt werden. In solchen Fällen wird interdisziplinär, durch die Spezialisten der verschiedenen Fachabteilung, die Verlaufsbeobachtung empfohlen. Die Patientinnen bzw. Patienten bedürfen dann der Anbindung an ein neurovaskulär erfahrenes Team.
Arterio-venöse Fisteln (AV-Fisteln) sind seltene Gefäßmissbildungen des Gehirns. Es handelt sich um krankhafte Kurzschlussverbindungen zwischen Hirnhautarterien und Venen, die zu Stauungsblutungen oder Durchblutungsstörungen am Gehirn führen können. Sie können nach einer Schädelverletzung oder einer Thrombose eines venösen Blutleiters im Gehirn entstehen. Meist jedoch kann die Ursache nicht sicher bestimmt werden. Je nach Schweregrad werden die Patienten weiter regelmäßig kontrolliert oder einer interdisziplinär abgestimmten Behandlung zugeführt. Die Behandlung kann operativ oder endovaskulär, über den Gefäßweg, erfolgen.
Kavernöse Malformationen (Kavernome) sind gutartige Gefäßmissbildungen, die aus erweiterten kapillarähnlichen Gefäßen bestehen und im Gehirngewebe oder im Rückenmark liegen können. Sie führen in der Regel zu kleineren umschriebenen Blutungen und können neurologische Defizite und epileptische Anfälle auslösen.
Die Behandlung ist primär operativ, wobei eine der individuellen Situation angepasste Risikoabwägung gegenüber einer abwartenden Verlaufskontrolle erfolgen muss.
Gefäßmissbildungen im Spinalkanal und Rückenmark können als Kavernome, durale AV-Fisteln oder AV-Angiome erscheinen. Ihre Behandlung ist operativ, endovaskulär oder kombiniert endovaskulär/operativ. Das passende Therapieverfahren wird bei jeder Behandlung individuell interdisziplinär festgelegt.
Unser Team in der vaskulären Neurochirurgie leistet umfassende Versorgung durch eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen. Die Neurovaskuläre Sektion arbeitet interdisziplinär mit der Zentralen Abteilung für Neuroradiologie, der Klinik für Neurologie und der Klinik für Gefäßchirurgie zusammen. Die Kliniken treffen sich mindestens einmal wöchentlich und besprechen die zu behandelnden Patientinnen und Patienten in der neurovaskulären Konferenz. Dadurch verbinden wir eine hohe fachliche Kompetenz mit operativen und interventionellen Behandlungsoptionen für eine optimierte Behandlung der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten und deren fachliche Nachsorge.
Unsere Sektion kooperiert mit der Praxis für Neurochirurgie, die Teil des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) EVKLN Duisburg Niederrhein gGmbH ist. Diese Zusammenarbeit garantiert eine umfassende und kontinuierliche Betreuung, um Ihre Gesundheit optimal zu fördern.
Coralie Mende
Sekretariat Ambulanz
Sandra Freund / Claudia Tschätsch
Stationäre Aufnahme Terminvereinbarung
Tel.: 0203 508-1244
Allgemeine Sprechstundenzeiten
Montag-Freitag: 08.30-15.00 Uhr
Spezialsprechstunden
Nach telefonischer Terminvereinbarung. Unsere Spezialsprechstunden laufen während der allgemeinen Sprechstundenzeit.
Neurochirurgische Privatsprechstunde
Montag: 08.30-15.00 Uhr
Nach telefonischer Vereinbarung über das Sekretariat
0203 508-1241
Neurochirurgische Ambulanz
Für Untersuchungen in der neurochirurgischen Ambulanz bitten wir um vorherige Terminvereinbarung unter:
0203 508-1242/1254
neurochirurgie@evkln.de
Wichtig: Bitte bringen Sie alle relevanten MRT-, CT- und Röntgenbilder sowie alle wichtigen Befunde mit.
Durch das Angebot einer Neurovaskulären Sektion im Klinikverbund erfährt die Klinik für Neurochirurgie eine Neupositionierung unter den führenden neurochirurgischen Kliniken in Deutschland.
Leitender Arzt Dr. Rashad El Habony