In der Sektion für Neurologische Frührehabilitation werden schwerstbetroffene Schädel-Hirn-Verletzte sowie Patientinnen und Patienten mit hochgradigen Lähmungen in einem multidisziplinären Team betreut. Dazu zählen aus der Frührehabilitation erfahrene Fachärzte, speziell weitergebildete Pflegekräfte und Fachtherapeuten aus Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Neuropsychologie.
Für die medizinische Behandlung verfügen wir über das vollständige Spektrum der neurologischen Zusatzdiagnostik (EEG, evozierte Potentiale, Doppler/Duplex und B Bild Neurosonologie). Hinzu kommen radiologische und neuroradiologische Bildgebung (Röntgen, CT, MRT), klinisches und mikrobiologisches Labor, Pharmakotherapie, sowie auch konsiliarische Leistungen fachfremder Abteilungen. Während der Besuchszeiten besteht für Sie die Möglichkeit für ein ärztliches Gespräch. Dies ist auch ggf. nach individueller Vereinbarung möglich.
Aufgaben der Frührehabilitation (Phase B*, Phaseneinteilung nach dem Modell der Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation (BAR)) ist neben der Fortführung der medizinischen Krankenhausbehandlung auch die grundsätzliche Einschätzung des Erreichens einer allgemeinen Rehabilitationsfähigkeit ("Rehabilitationspotential"). Dazu gehören vor allem die Frühmobilisierung, die Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen und - sofern vorhanden - das Abtrainieren von der Trachealkanüle.
Je nach individuellem Verlauf erfolgt die Verlegung aus der Frührehabilitation in die weiterführende allgemeine neurologische Rehabilitation (Phase C oder D) oder aber eine reguläre stationäre Pflegeeinrichtung, eine häusliche pflegerische Versorgung bzw. die aktivierende Langzeitpflege (Phase F, stationäre Langzeitpflege und Behandlung von Menschen mit schweren und schwersten Schädigungen des Nervensystems).
Hinweis für Zuweiser: Bitte füllen Sie den Anmeldebogen aus und schicken Sie ihn per Fax oder digital per Mail an uns zurück.
Weitere Informationen zur Patientenaufnahme finden Sie hier.
Patientinnen und Patienten in der neurologischen Frührehabilitation (Phase B) weisen zum Teil schwerste Wahrnehmungsbeeinträchtigungen und/oder ausgeprägte Lähmungserscheinungen sowie komplexe Beeinträchtigungsmuster im kognitiven, emotionalen, sensorischen, kommunikativen und motorischen Bereich auf. Diese beeinflussen sich gegenseitig und können die daraus erwachsenden Fähigkeitsstörungen verstärken. In dieser frühen Phase sind die Patienten überwiegend noch nicht oder nur sehr eingeschränkt in der Lage, aktiv mitzuarbeiten. Grundelemente der therapeutischen Pflege umfassen daher Förderangebote in den Bereichen Wahrnehmung, Bewegung, Atmung und Kommunikation. Dies gelingt über den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung und die Einübung gelungener Kommunikation, orientiert an den Möglichkeiten der Patienten. Besonders bei Patienten, die noch nicht in der Lage sind sich mitzuteilen, sind die Angehörigen unverzichtbare Ansprechpersonen. Die Maßnahmen der therapeutischen Pflege sind darauf ausgerichtet, Patienten im Hinblick auf Vigilanz, Kommunikation, Atmung, bewusste Wahrnehmung und absichtsvolle Handlungen zu stimulieren, ungerichtete und unspezifische Unruhe zu mindern, seine eigenen Aktivitäten zu erkennen, zu unterstützen und auszubauen. Grundsätzlich werden Patienten in alle Verrichtungen aktiv einbezogen, wobei sich Art und Umfang nach den jeweiligen Fähigkeiten sowie den Beeinträchtigungen richten. Die Pflegetherapie kann überwiegend kompensatorisch, teilkompensatorisch oder beaufsichtigend beziehungsweise anleitend gestaltet werden.
(gekürzt aus: Muser/Himaj/Müller –Elzacher Konzept und Leistungskatalog der therapeutischen Pflege in der neurologischen Frührehabilitation (Phase B), BDH Klinik Elzach)
Die Ergotherapie beschäftigt sich mit der Behandlung von Menschen, die durch neurologische Erkrankungen bzw. Schädigungen im zentralen Nervensystem eine vorübergehende oder andauernde Herabsetzung ihrer Handlungsfähigkeit erlitten haben. Die Zielsetzung liegt darin, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigung in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen ein handlungs-und alltagsorientiertes Therapiekonzept sowie spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung der Lebensqualität zu ermöglichen.
Logopädie ist eine medizinische Fachdisziplin, die sich mit der Diagnostik, Therapie, Beratung von Patientinnen, Patienten und Angehörigen, sowie Präventionen von Sprach-, Sprech-, Stimm-und Schluckstörungen beschäftigt. Insbesondere Schluckstörungen können den Patienten nachhaltig in seiner Lebensqualität beeinträchtigen und den Genesungsprozess erschweren, indem Essen und Trinken in die Luftröhre gelangen. Diese sogenannte Aspiration kann schwere Lungenentzündungen hervorrufen. Um eine Schluckstörung festzustellen, werden sowohl klinische als auch apparative Untersuchungen durchgeführt. Dies beinhaltet zum Beispiel die Fiberendoskopische Evaluation des Schluckens (FEES), bei der der Schluckakt unter Sicht mit verschiedenen Kostformen überprüft wird und festgestellt werden kann, ob geschlucktes Material „in die falsche Röhre“ gelangt. Somit kann beispielsweise durch eine Kostanpassung dieses Risiko minimiert werden. Logopäden unterstützen mit einem individuell erstellten Therapieplan die Rückgewinnung an der Teilhabe, die gesicherte Nahrungsaufnahme und somit die Lebensqualität.
Die Neuropsychologie ist ein interdisziplinäres Teilgebiet der Klinischen Psychologie sowie der Neurowissenschaften. Es kann aufgrund von Erkrankungen mit zentralnervösen Symptomen und neurologischen Auswirkungen (z.B. als Folge eines ischämischen Schlaganfalls oder von Hirnblutungen, Schädel-Hirn-Traumata oder hypoxischen Nervenschädigungen) zu höheren Funktionsstörungen des Gehirns kommen. Diese betreffen insbesondere die Bereiche Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Denkvermögen, Sprachvermögen u.v.m. Nach eingehender Diagnostik wird ein individualisiertes Therapiekonzept mit dem Patienten bzw. der Patientin erarbeitet. Die Therapie dient der neuropsychologischen Rehabilitation zur Erhöhung der Lebensqualität.
Die Physiotherapie begleitet den Menschen mit ganzheitlichem Ansatz in seinem körperlichen Gesundungs-und Genesungsprozess. In der Frührehabilitation hilft sie Patientinnen und Patienten, sich in ihrer Umwelt wieder angemessen bewegen zu können, um ihren häuslichen und aufgabenspezifischen Alltag wiederaufnehmen und bestmöglich bewältigen zu können. Unsere Therapieansätze dafür werden durch das Bobath-Konzept, Affolter, PNF sowie die Manuelle Therapie gebildet. Als Grundlage finden Anwendungen atemtherapeutischer Techniken statt, welche helfen, die Lungenfunktion bei Schwerstbetroffenen wiederherzustellen und die Versorgung des Körpers und der Muskulatur mit Sauerstoff zu gewährleisten und gewinnbringend zu verbessern.
Ansprechpartner:
Simone Herf Tel.: 0203 508-1887
Holger Lindemann (Sozialdienstliche Beratung) Tel.: 0203 508-3067
Leistungen je nach Fallkonstellation und Bedarf:
Stationssekretariat
Ruth Lingk
Tel.: 0203 508-1004
Fax: 0203 508-5761
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Gründen des Datenschutzes am Telefon grundsätzlich keine Auskünfte über Patientinnen und Patienten geben dürfen.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wegen der hohen Therapiedichte und des Arbeitsaufkommens reguläre Besuche jeweils nachmittags von 14.30-18.00 Uhr möglich sind. Zu diesen Zeiten stehen Ihnen unter Berücksichtigung der jeweils momentanen Arbeitsbelastung auch das Personal für ärztliche, pflegerische oder fachtherapeutische Auskünfte zur Verfügung. Sofern Sie aus persönlichen Gründen die o.g. Besuchszeiten nicht wahrnehmen können oder aus medizinischen Gründen Sonderregelungen sinnvoll erscheinen, werden wir nach Absprache gerne Ausnahmen einrichten.
Für Angehörige besteht nach vorheriger Terminvereinbarung die Möglichkeit, an Therapien teilzunehmen und auch selber zu Pflege und Mobilisierungsmaßnahmen angeleitet zu werden. Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an unsere Therapeutinnen und Therapeuten oder an das Stationssekretariat.
Bitte füllen Sie den Anmeldebogen aus und schicken Sie ihn per Fax oder digital per Mail an uns zurück.