Blasenkrebs, medizinisch Blasenkarzinom, ist eine bösartige Tumorerkrankung, die aus der Schleimhaut der Harnblase hervorgeht. Blasenkrebs gehört zu den häufigsten urologischen Krebserkrankungen und tritt bei Männern dreimal häufiger auf als bei Frauen. Meistens beginnt das Wachstum in der inneren Schicht der Blasenwand. In aggressiveren Fällen kann der Tumor tiefere Gewebeschichten infiltrieren und sich auf andere Organe ausbreiten.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen des Blasenkarzinoms sind nicht vollständig geklärt, jedoch gibt es bekannte Risikofaktoren:

• Rauchen: Tabakkonsum ist der größte Risikofaktor. Krebserregende Stoffe im Rauch werden über den Urin ausgeschieden und schädigen die Blasenschleimhaut.
• Chemische Belastung: Längerfristige Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien, etwa in der Textil- oder Chemieindustrie, erhöht das Risiko.
• Chronische Blasenerkrankungen: Wiederholte Harnwegsinfekte, Blasensteine oder eine chronische Blasenentzündung können das Karzinomrisiko steigern.
• Genetik: Eine familiäre Vorbelastung beeinflusst die Anfälligkeit ebenfalls.

Symptome des Blasenkarzinoms

In frühen Stadien bleibt das Blasenkarzinom häufig symptomlos. Folgende Beschwerden können jedoch auftreten:

• Blut im Urin (Hämaturie): Häufigstes und oft schmerzloses Symptom. Der Urin kann rötlich oder bräunlich verfärbt sein.
• Veränderter Harndrang: Häufigeres Wasserlassen, insbesondere nachts, auch bei geringen Urinmengen.
• Schmerzen beim Wasserlassen: Möglich bei fortgeschrittenen Stadien.
• Flankenschmerzen: Bei Verengung der Harnleiter durch Tumorwachstum.

Diese Symptome können auch bei gutartigen Erkrankungen auftreten. Eine genaue ärztliche Abklärung ist daher essenziell.

Diagnostik – Moderne Methoden für präzise Ergebnisse

Unsere Klinik setzt auf modernste Technologien zur Diagnostik:

• Urinuntersuchung: Krebszellen und Marker können im Urin nachgewiesen werden.
• Zystoskopie: Als Goldstandard ermöglicht sie die direkte Untersuchung der Blasenwand und die Entnahme von Gewebeproben.
• Fluoreszenz-Zystoskopie mit Hexvix: Tumorzellen leuchten unter Blaulicht auf, was die Erkennung von flachen Läsionen wie dem Carcinoma in situ (CIS) erleichtert.
• Bildgebende Verfahren: Ultraschall, CT und MRT bieten präzise Bilder zur Beurteilung von Tumorgröße und -ausbreitung.

Die Behandlung richtet sich nach der Tumorgröße, -tiefe und -aggressivität. Unsere Klinik bietet ein breites Spektrum an modernen Therapien:

1. Minimalinvasive Tumorentfernung

Für oberflächliche Tumoren bieten wir die folgenden Verfahren an:

• TUR-B (Transurethrale Resektion der Blase): Standardverfahren zur Entfernung von Tumoren durch die Harnröhre.
• On-Block-Resektion: Eine Technik, bei der der Tumor in einem Stück entfernt wird, was eine präzisere histologische Beurteilung ermöglicht.
• Fluoreszenz-TUR-B: Mit Blaulicht-Technologie und Hexvix können selbst kleinste Tumoren oder flache Läsionen sicherer erkannt und entfernt werden.

2. Behandlung muskelinvasiver Tumoren

Bei fortgeschrittenen Tumoren setzen wir auf modernste operative Techniken:

• Radikale Zystektomie mit Da Vinci-System: Mit unserem roboterassistierten Operationssystem führen wir minimalinvasive Blasenentfernungen durch. Vorteile sind:
• Präzision durch Schonung von Nerven und umliegenden Strukturen.
• Kürzere Erholungszeit und geringerer Blutverlust.

3. Rekonstruktive Harnableitungen

Nach einer Zystektomie stehen folgende Optionen zur Verfügung:

• Kontinente Harnableitungen:
• Ileum-Neoblase: Eine aus dem Dünndarm geformte Blase, die ein normales Wasserlassen ermöglicht.
• Mainz-Pouch: Eine Blasenersatzlösung mit Urinableitung über den Nabel und Selbstkatheterismus.
• Inkontinente Harnableitungen:
• Ileum-Conduit: Ein künstlicher Urinausgang mit Auffangsystem.
• Harnleiterhautfistel: Direkte Verbindung der Harnleiter mit der Haut.

Ganzheitliche Betreuung für Ihre Genesung

Unsere Klinik legt Wert auf eine umfassende Patientenbetreuung:

• Wöchentliche Tumorkonferenzen: Interdisziplinäre Teams entwickeln Therapiepläne nach den neuesten Leitlinien.
• Psychoonkologische Unterstützung: Hilfestellung bei der emotionalen Verarbeitung der Diagnose.