Umzug Herzzentrum Duisburg: Wo Herzen zu Hause sind

Pressemitteilung: Am 3. Dezember ist das Herzzentrum Duisburg von der Gerrickstraße in Meiderich an den Standort des Evangelischen Krankenhauses Duisburg-Nord in Fahrn umgezogen. Für die Patientinnen und Patienten bringt dieser Schritt viele Vorteile: Mit der neuen Infrastruktur werden zukunftssichere Behandlungsmöglichkeiten geschaffen und die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen wie Neurologie und Gefäßchirurgie deutlich verbessert. Bereits Mitte November 2024 startete der Umzug mit dem Transport von Möbeln der Sekretariate, rund 3.000 Medizingütern sowie Medizintechnik wie MRT-Geräten und Herz-Lungen-Maschinen. Am 3. Dezember folgte nun der letzte Schritt: die Verlegung der Patientinnen und Patienten.

Der Umzug des Herzzentrums Duisburg wurde so organisiert, dass der Betrieb in Meiderich bis zum letzten Tag ohne Einschränkungen weiterlief und in Fahrn nahtlos fortgesetzt wurde. Dabei profitierte der Verbund von den Erfahrungen aus der Evakuierung des Evangelischen Krankenhauses Niederrhein im Jahr 2020 wegen eines Bombenverdachts. Das Team, das damals für den Patiententransport verantwortlich war, übernahm auch diesmal die Organisation. Insgesamt etwa 60 Patientinnen und Patienten wurden am Umzugstag verlegt. Vor der Verlegung wurde am Vortrag der Zustand der Intensiv- und Überwachungspatienten individuell überprüft.

Der erste Transport erfolgte am 3. Dezember gegen 8 Uhr. Anästhesiologisch ausgebildete Notärzte standen als Begleitärzte zur Verfügung. Malteser und MedCareProfessional übernahmen die Patiententransporte. Zusätzlich unterstützte die Feuerwehr Duisburg mit Einsatzleitwagen, um jederzeit über den genauen Standort der Patiententransporte informiert zu sein.

„Ich freue mich sehr über den lang ersehnten Umzug in die neuen Räumlichkeiten. Mein besonderer Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese logistische Meisterleistung ermöglicht haben – zumal der Betrieb des Herzzentrums bis zum Umzugstag uneingeschränkt weiterläuft und auch danach ohne Unterbrechung fortgesetzt wird. Mein Dank gilt auch den Firmen, die unter großem Zeitdruck alles umgesetzt haben“, so Dipl.-Kfm. Franz Hafner, Vorsitzender der Geschäftsführung des Klinikverbundes Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus Duisburg.

Mit dem Umzug beginnt für das Herzzentrum Duisburg nach 35 Jahren eine neue Ära. „Seit diesem Jahr sind wir offiziell als Herzzentrum mit besonderen Aufgaben anerkannt. Der Umzug nach Fahrn ist nun ein weiterer, Schritt, um diesen Status mit den besten Voraussetzungen auch zukünftig zu untermauern. Wir haben hier die besten Voraussetzungen, um unseren Patientinnen und Patienten in einer modernen Umgebung die bestmögliche Versorgung zu bieten – sei es in der Herzchirurgie, der Kinderherzmedizin oder der Kardiologie“, erklärt Prof. Dr. Jochen Börgermann, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie und Kinderherzchirurgie sowie Ärztlicher Direktor des Herzzentrums Duisburg.

Medizinische Neuerungen und Highlights am neuen Standort

Neues Fallwagenzentrum: Optimierung des OP-Betriebs

Ein Fallwagenzentrum ist eine zentrale Einheit zur Organisation und Lagerung von sterilen Medizinprodukten und Operationsutensilien. Es stellt vorgepackte Fallwagen bereit, die für spezifische Operationen alle benötigten Materialien enthalten, und ermöglicht so eine effiziente und standardisierte Versorgung der OP-Bereiche. Um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden und die zusätzlichen OP-Siebe des Herzzentrums Duisburg unterbringen zu können, waren die bisherigen räumlichen Kapazitäten im Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord nicht ausreichend. Deshalb wurde der bisher anderweitig genutzte Bereich im Untergeschoss des Krankenhauses – unterhalb des Operationstraktes – komplett entkernt, durch einen Anbau erweitert und zu einem modernen Logistikzentrum – dem Fallwagenzentrum – umgebaut. Auf mehreren hundert Quadratmetern befinden sich fast 400 Schränke und Regale, die über 1.000 OP-Siebe, Einzelinstrumente und 700 unterschiedliche Medizinprodukte für Operationen und Anästhesiepflege beherbergen. Die EDV-gesteuerte Bestandsverwaltung, unterstützt durch mobile Scanner und einen zentralen Prozessserver, sorgt für eine präzise Überwachung der Lagerbestände und eine automatische Bestellung von Materialien. So wird sichergestellt, dass immer die richtigen Produkte zur richtigen Zeit verfügbar sind. „Mit dem neuen Fallwagenzentrum setzen wir einen modernen Standard für die Logistik im OP-Bereich. Das Zentrum ermöglicht es uns, die operativen Abläufe zu optimieren, indem das operativ tätige Personal nicht mehr mit logistischen Aufgaben belastet wird. Fehler werden durch die automatisierte Bestandsführung minimiert, und die Qualität der Versorgung wird nachhaltig erhöht. Ein echtes Vorzeigeprojekt, das die Effizienz und Zukunftsfähigkeit unserer Häuser stärkt,“ betont Dr. Andreas Sander, medizinischer Geschäftsführer des Klinikverbundes Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus Duisburg.

Robotische Herzchirurgie: Einzigartige Technologie für präzise Eingriffe

Das Herzzentrum Duisburg setzt in der Herzchirurgie erfolgreich auf roboterassistierte Verfahren, die chirurgische Eingriffe besonders präzise machen. In Meiderich wurden seit Einführung bereits über 100 Operationen erfolgreich durchgeführt. Am neuen Standort in Fahrn wird das Programm ausgebaut, um künftig das gesamte Spektrum der Bypass- und Klappenchirurgie abzudecken. Damit ist das Herzzentrum Duisburg die einzige Klinik in Deutschland, die diese Technologie in der Herzchirurgie anbietet und kontinuierlich weiterentwickelt.

Neues Herzkatheterlabor und Innovation in der Elektrophysiologie

In Fahrn wurden vier hochmoderne Herzkatheterlabore (HKL) und ein sogenannter Hybrid-Op geschaffen, die neue Maßstäbe in Funktion und Technologie setzen. Unter einem Hybrid-Op versteht man die Kombination aus Katheterlabor und Operationssaal, die dann eben auch die Kombination aus katheterinterventionellen und operativen Eingriffen erlaubt. Die vier konventionellen HKL sind nicht nur auf die Behandlung von verengten Herzkranzgefäßen und von Herzklappenfehlern ausgelegt, sondern auch von Erkrankungen der Hals-, Nieren- und Beingefäße. Durch den Einsatz fortschrittlicher Bildgebung und minimal-invasiver Verfahren können Eingriffe noch präziser und schonender durchgeführt werden, was die Patientenversorgung sicherer und effizienter macht. „Die neuen Herzkatheterlabore sind ein Meilenstein für das Herzzentrum Duisburg. Durch die optimierte Technologie und präzisere Bildgebung können wir nun Eingriffe noch sicherer und effektiver durchführen. Es ist ein bedeutender Schritt für die moderne, zukunftssichere kardiologische Versorgung in Duisburg, der Rhein-Ruhr-Region und am Niederrhein“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Schöls, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologie.

Auch in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen setzt das Herzzentrum Duisburg nun auf wegweisende Technologien. Im Fachbereich Elektrophysiologie kommt eine neue Methode zum Einsatz, bei der anstelle von Hitze-oder Kälteverfahren gezielt elektrische Felder auf das Herzmuskelgewebe wirken. Dadurch werden umliegende Strukturen wie Nerven und Blutgefäße geschützt. Diese schonende und präzise Technik wird durch eine simultane 3D-Rekonstruktion des Herzens ergänzt, die eine optimale Katheterplatzierung ermöglicht und die Effizienz der Eingriffe weiter erhöht. Mit diesem Ansatz gehört das Herzzentrum zu einer ausgewählten Gruppe von Kliniken in Deutschland, die diese moderne Technologie anbietet.

Kinderherzzentrum: Zentrale Betreuung und erweiterte Kapazitäten

Am neuen Standort in Fahrn werden alle Stationen und Bereiche des Kinderherzzentrums, die zuvor auf verschiedene Etagen in Meiderich verteilt waren, nun zentralisiert. Sie befinden sich gemeinsam im zweiten Stockwerk in einem eigenen, abgetrennten Baukomplex. Die neuen Räumlichkeiten bieten deutlich mehr Komfort für Kinder und Eltern. Die Patientenzimmer wurden auf die Anforderungen der heutigen Zeit angepasst, mit modernen Lösungen für den Umgang mit infektiösen Kindern – unter anderem basierend auf den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie. Insgesamt schaffen die neuen Gegebenheiten eine Umgebung, die auf die Bedürfnisse der kleinen Patientinnen und Patienten sowie ihrer Familien zugeschnitten ist.

„Der Kinderbereich ist einerseits gut abgegrenzt, dennoch in ein großes modernes Krankenhaus mit unzähligen speziellen Abteilungen und diagnostischen Möglichkeiten integriert. Von dieser Konzentration an Know-how wird die hochspezifische kinderkardiologische Medizin, wie wir sie betreiben, eindeutig profitieren“, erklärt Dr. Gleb Tarusinov, Chefarzt der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler.

Dr. Michael Scheid, Chefarzt der Sektion Kinderherzchirurgie und angeborene Herzfehler, ergänzt: „Hier in Fahrn können wir jetzt die Familien viel besser unterstützen – sowohl medizinisch als auch im täglichen Umgang. Der gesamte Bereich ist nicht nur modern, sondern vor allem auch so gestaltet, dass sich die Eltern und Kinder wohl und sicher fühlen, und dass der Aufenthalt für alle so stressfrei wie möglich ist.“

Im neuen Kinderherzzentrum können künftig insgesamt 20 Patientinnen und Patienten (bisher: 16) stationär behandelt werden, darunter Kinder mit erworbenen oder angeborenen Herzerkrankungen sowie Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern. Außerdem stehen jetzt 7 Intensivbetten zur Verfügung (vorher: 6).

Weitere Neuerungen am neuen Standort

Am Standort im Fahrn wurden zudem wichtige Bereiche weiter optimiert: Die Stroke Unit wurde erweitert, um Schlaganfallpatienten noch effizienter zu versorgen, und die Intermediate Care Unit erhielt eine Aufrüstung für intensivere Betreuung. Zudem ermöglicht das neue, hochmoderne Zentrallabor eine schnellere und präzisere Diagnostik für alle Fachabteilungen.

Foto: Freude über den Umzug des Herzzentrums (v.l.n.r.) Dr. Andreas Sander (Medizinischer Geschäftsführer EVKLN|BETHESDA), Prof. Dr. Wolfgang Schöls (Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologie), Marco Bergmann (Standortleiter Ev. Krankenhaus Duisburg-Nord, Herzzentrum Duisburg, BETHESDA und Leitung Projektmanagement), Heike Lütfring (Pflegedirektorin), Prof. Dr. Daniel Vallböhmer (Ärztlicher Direktor EVKLN, Chefarzt der Allgemein-und Viszeralchirurgie), Prof. Dr. Jochen Börgermann (Ärztlicher Direktor Herzzentrum Duisburg, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie und Kinderherzchirurgie) (Quelle: EVKLN)

 

#verbundenstark: Der Verbund Evangelisches Klinikum Niederrhein und BETHESDA Krankenhaus Duisburg deckt an insgesamt 4 Standorten mit einer Vielzahl an Fachkliniken ein breites medizinisches Spektrum ab. Zum Verbund gehören: das Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord, das Herzzentrum Duisburg, das Johanniter Krankenhaus Oberhausen, das Evangelische Krankenhaus Dinslaken und das BETHESDA Krankenhaus Duisburg.

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Journalistenkontakt:

Jessica Reinartz M.A.
Leitung Marketing und Unternehmenskommunikation
Evangelisches Klinikum Niederrhein gGmbH
Evangelisches Krankenhaus BETHESDA zu Duisburg GmbH
Fahrner Str. 133
47169 Duisburg
Tel.: 0203 508-5893
E-Mail: jessica.reinartz@evkln.de
www.evkln.de

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